Das heutige Deutsch und das Jiddische wurzeln in einem sprachlichen Erbe, denn das vor dem zweiten Weltkrieg von mehr als 10 Millionen gesprochene Jiddisch ist nichts anderes als das "Deutsch" der seit dem 13. Jahrhundert nach Osteuropa vertriebenen deutschen Juden, das dort - in fremder Umgebung und isoliert vom übrigen deutschen Sprachraum - eine eigene Weiterentwicklung durchlief. Das Gerüst der Sätze ist immer deutsch, sinntragende Wörter aber stammen oft aus dem Hebräischen oder aus slawischen Sprachen.